Kreisgruppe Aachen Land

Wespen im Garten - Plagegeister?

Deutsche Wespe  (Alvesgaspar)

Sehr häufig gibt es Hilferufe, wenn Wespen „zur Plage“ werden.

Der BUND ist nicht dafür da, sie umzusiedeln. Wenn sie eine konkrete Gefahr darstellen, wäre das kommunale Ordnungsamt bzw. die Feuerwehr der richtige Ansprechpartner. Oft hilft aber ein wenig Gelassenheit und Akzeptanz. Denn der „Spuk“ ist nach wenigen Wochen zu Ende. Die Staaten sind einjährig; es ist nicht damit zu rechnen, dass an der gleichen Stelle im nächsten Jahr wieder ein Wespennest entsteht.

Mit ein paar Verhaltensregeln kommt man ganz gut aneinander vorbei; das kann man auch Kindern beibringen. Nur zwei der 8 in Deutschland heimischen Wespenarten werden den Menschen lästig: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe fliegen buchstäblich auf unsere Speisen wie Wurst oder Eis sowie auf zuckerhaltige Getränke. Alle anderen Wespenarten lassen uns in Ruhe – sie interessieren sich lediglich für Insektenlarven und anderes Getier. Die Deutsche und die Gemeine Wespe fressen eher Süßes (zuckerhaltige Sachen) und sind immer auf der Suche nach eiweißreicher Kost, die sie für die Versorgung ihrer Brut benötigen. Die Wespenzeit beginnt typischerweise im August (bei heiß/trockenen Sommern auch zwei bis drei Wochen früher), wenn der Wespenstaat seine maximale Größe erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt müssen sich die älteren Wespen nicht mehr um die Aufzucht der Brut kümmern, so dass ihnen mehr Zeit bleibt, sich selbst mit zuckerhaltiger Nahrung zu versorgen. Je nach Witterung endet der „Spuk“ im Laufe des Septembers.

Die Wespen orientieren sich über den Geruchssinn: Gerüche von süßen Speisen und überreifem Obst lockt sie an; bunte Kleidung ist auch für Wespen reizvoll. Aggressiv werden Wespen durch heftige Bewegungen (Schlagen) oder Anpusten (das Kohlendioxid im menschlichen Atem gilt als Alarmsignal).

 

Abhilfe:

Bestimmte Gerüche können Wespen nicht leiden: Natürliche ätherische Öle wie Pfefferminze oder Lavendel in einer Duftlampe können helfen, die schwarzgelben Plagegeister fern zu halten. Pflanzen Sie in Ihren Garten oder in Balkonkästen Minze, Zitronenmelisse und Lavendel. Das können Wespen nicht leiden. Und diese Stauden sehen auch noch recht hübsch aus. Gartenmöbel sollten Sie nicht mit Holzpflegemittel oder Politur behandeln, denn deren Geruch zieht Wespen ebenso an wie Parfüm. Wachs ist zur Holzpflege natürlicher und besser. Fallobst und verfaulendes Obst zieht Wespen ebenso magisch an wie Tierkadaver! Je schneller das entsorgt werden kann, desto besser. Das zuckerhaltige Sekret von Blattläusen zieht Wespen ebenfalls an. Diese können aber mit deren natürlichen Feinden (Marienkäfer und Ohrenkneifer - eigentlich Ohrwürmer kann man als ökologische Schädlingsbekämpfung sogar im Internet bestellen) kurz gehalten werden. Bei der Grillparty oder dem Kaffeekränzchen im Garten gilt: Speisen erst kurz bevor sie gegessen werden auf den Tisch stellen und Reste schnell abräumen. Zuckerhaltige Getränke abdecken und bevorzugt mit Strohhalm. Fliegengaze an Fenstern und Türen halten nicht nur Mücken sondern auch Wespen davon ab, sich in unsere Wohnungen/Häuser zu verirren.

Und die wichtigste Empfehlung: Wenn Wespen in Ihre Nähe kommen, bewahren Sie Ruhe. Durch wildes Um-sich-Schlagen oder gar Anpusten fühlen sich die Insekten bedroht und werden angriffslustig.