Einzug der ersten "Mieter" bei Karen Bülles
Die Wildvogelstation ist seit 06/2023 am Start. Zuvor mussten viele Arbeiten erledigt werden. Karen und Markus Bülles hatten 06/2020 ein Haus in Heinsberg in einer strukturreichen und naturnahen Wiesenrandlage ziemlich nah an dem Flüsschen Wurm und der Rur gekauft. Das musste umfangreich renoviert werden. Dabei wurden gleich 2 Zimmer für die Aufnahme von Vögeln vorbereitet. Im Garten (1.400 qm) wurden 5 unterschiedlich große Volieren gebaut – da sind viele Ehrenamtsstunden der Mitglieder reingeflossen. Es wird natürlich darauf geachtet, dass Tiere, die sich gegenseitig fressen würden, separiert und in verschiedenen Volieren gehalten werden. Weitere Unterschlupfmöglichkeiten wie z.B. für Igel wurden geschaffen. Zwei feste Anbauten am Haus wurde als Aufzucht-, und Rehabilitationsstation eingerichtet. Da wäre jeweils Platz für ca. 20 – 50 verletzte Vögel je nach Größe. Außerdem wurde an einem Seiteneingang eine Theke als Rezeption/Erstaufnahme mit Platz für bis zu 10/12 verletzte Tiere eingerichtet. Es gibt noch einen Holzanbau mit Quarantäne-Boxen für ca. 10 - 15 Greife und Eulen.
Nebenbei hat Karen sich auch noch weitergebildet in Sachen Greifvogelschutz und diverse Zertifikate (DFO – Deutscher Falkner Orden) erworben. Diese wurden dem Kreisveterinäramt vorgelegt. Inzwischen hat sie die Erlaubnis nach § 11 des Tierschutzgesetztes für eine tierheimähnliche Einrichtung durch das örtliche Veterinäramt erhalten. Eine aufwändige und lange Vorbereitungszeit; aber es hat sich gelohnt.
Die Kosten haben Karen und Markus weitestgehend privat finanziert. Etwa 1/4 kam über Spenden herein. Eine direkte Finanzierung über den BUND ist aktuell nur im kleinen Rahmen möglich. Es wird ein Förderprojekt aufgelegt, um gemeinsam mit der Wildvogelstation in Eitorf eine Wildvogelhilfe Rheinland zu gründen. Die soll dann sowohl öffentliche Mittel und auch direkte BUND-Mittel erhalten können.
Erste Mieter sind auch schon eingezogen: Im Oktober 2023 wurden insgesamt 12 Schleiereulen in die Betreuung übernommen. Aktuell (12/2023) befinden sich 13 Rauchschwalben in den vorbereiteten Innenräumen sowie 3 Amseln, je eine Singdrossel und Rotkehlchen, Buchfink, Haussperling und Mäusebussard, zwei Turmfalken sowie eine Sumpfohreule in Betreuung. Ziel ist es immer, diese Tiere wieder in die Freiheit zu entlassen.
Wenn Zugvögel im Herbst wegfliegen (Mauersegler oder Schwalben) und Jungvögel den Zug nicht schaffen, nimmt Karen diese auf und pflegt sie über den Winter in einem mäßig temperierten Raum. Nach der Frühjahrsmauser werden sie dann in die Freiheit entlassen. Ohne den Einsatz von Karen wären sie verhungert oder erfroren bzw. hätten den Zug nicht geschafft.
Es sprechen auch Menschen mit „gefundenen“ Igeln vor. Die werden gewogen und ggf. entwurmt. Bei ausreichendem Gewicht werden sie dann wieder da ausgewildert, wo sie gefunden wurden. Nur, wenn das Tier untergewichtig ist oder bei einem schlechten Allgemeinzustand, nimmt sie die Tiere in Pflege (es wird festgehalten, wo der Igel gefunden wurde). Nach der Überwinterung wird das Tier dann wieder an den Finder zurückgegeben damit es wieder in seine gewohnte Umgebung zurückkann.
Ehrenamtliche Leute werden dringend gesucht um die Tiere zu versorgen (Futter/Wasser) und die Volieren und Boxen zu reinigen. Daneben fallen an Instandhaltung und Reparatur sowie das Wäsche waschen und die Dokumentation der 'Patientenakten'. Wer in der Nähe wohnt und das leisten kann, meldet sich gerne direkt bei Karen. Vorkenntnisse sind hilfreich aber nicht erforderlich. Dafür gibt es viel Spaß (wir lachen viel) und tolle Gefühle, wenn Wildtiere wieder gesund sind und in die Freiheit entlassen werden können.
Spenden sind dringen erforderlich. Die laufenden Kosten liegen im mittleren 5-stelligen Bereich. Futter und Tierarztkosten machen den größten Brocken aus. Spendenkonto des BUND NRW mit dem Verwendungszweck: „Kreisgruppe Aachen-Land, Wildvogelstation Karen Bülles“. Das kommt direkt den Tieren zu Gute.
Wildvogel- und Igelhilfe Aachen-Düren-Heinsberg
Schon seit langer Zeit betreibt die Karen Bülles die Wildvogelhilfe Aachen-Düren-Heinsberg. Es geht dabei um drei Ansätze:
- Verletzte Vögel so lange zu betreuen, bis dass sie wieder genesen sind und in die Freiheit entlassen werden können. Diese Tiere werden in der Regel von einem Tierarzt behandelt und kommen dann nach hier in die Pflege. Ziel ist es, sie baldmöglichst gesund frei zu lassen. Sie müssen u.U. erlernen, eigenständig Beute zu machen um überleben zu können.
- Überwinterungsvögel, die nach der Frühjahrs-Mauser in die Freiheit entlassen werden. Hier geht es z.B. um Schwalben oder Mauersegler, die im Spätherbst nicht kräftig genug sind, um in den Süden zu ziehen. Hier würden sie einfach nur verhungern oder erfrieren. Diese Tiere werden in Obhut genommen und in einem temperierten Raum über den Winter gebracht. Nach der Frühjahrs-Mauser werden sie frei gelassen – ein zusätzlicher Gewinn für die Population.
- Invalide Tiere, die auch ein Recht haben zu leben.
Dazu richtet sie die unterschiedlichsten Volieren her. Ziel in den ersten beiden Fällen ist es, Vögel aufzupäppeln um sie wieder in die Freiheit zu entlassen. Das klappt richtig gut und wird vom BUND nachhaltig unterstützt.
Ihr Engagement hat sich inzwischen rumgesprochen und führt dazu, dass ihr auch weitere Tiere wie z.B. Igel vor die Haustüre abgelegt werden. Diese Tiere werden zunächst untersucht (Verletzungen, Parasiten o.ä.) und entsprechend behandelt. Ihr großer und ökologisch absolut vielfältiger Garten bietet beste Voraussetzungen, um Igel dann überwintern zu lassen. Gegebenenfalls müssen schwache Igel noch gepäppelt werden. Auch das Projekt „Igelhilfe“ wird vom BUND entsprechend unterstützt. So haben wir bereits etliche Igel-Futterhäuser und Igel-Schlafhäuser oder Freilaufgehege finanziert. Ziel ist es auch hier, die Tiere im kommenden Frühjahr an geeigneten Stellen wieder auszuwildern. So wird die Bio-Diversität nachhaltig unterstützt.
Karin Bülles findet ihr auf Facebook: https://www.facebook.com/Wildvogelhilfe.Karen.Buelles/
Weitere Infos findet ihr auch auf der Webseite der BUND-Regionalgruppe Köln.